Antonia Hausmann - Posaune
Franziska Ludwig - Cello
Sebastian Wehle - Tenorsaxophon, Klarinette
Johannes Moritz - Klarinette, Bassklarinette, Kompostion
Volker Heuken - Vibraphon, Marimbaphon, Glockenspiel
Robert Lucaciu - Kontrabass
Philipp Scholz - Schlagzeug, Perkussion
Johannes Moritz formiert im Herbst 2021 um sein, seit zehn Jahren bestehendes, Quartett ein neues Ensemble, erweitert um Antonia Hausmann an der Posaune, Franziska Ludwig am Cello und Volker Heuken am Vibraphon & Marimbaphon.
"Anamorphose ist die Kunst der verzerrten Darstellung (und Wahrnehmung) durch einen Spiegel oder Veränderung der Perspektive. Angeregt und beeinflusst von Installationskünstlern wie Shiego Fukuda & Jean Max Albert habe ich Musik komponiert, die harmonische Ebenen und rhythmische Motive verschieben, oft sogar verschleiern. Die Melodie ist für mich ein wiederkehrendes, aber in ihrer Form ständig verfremdetes, Element. Die sechs Musiker:innen improvisieren nach meinen Spielanweisungen in geöffneten Formteilen vertraut-intuitiv. Der Klang verschiedener, farbenreicher Holzblasinstrumente (Sebastian Wehle und Johannes Moritz) trifft auf den dunkel- warmen Sound der Posaunistin Antonia Hausmanns, die seit einigen Jahren zu den gefragtesten Solistinnen auf Ihrem Instrument zählt. Volker Heuken bildet mit Robert Lucaciu und Philipp Scholz eine außergewöhnliche Rhythmusgruppe, die meine Kompositionen mit Hingabe, Präzession und Intensität in den metrischen Bahnen lenkt.
Ich betrachte die bevorstehende Aufnahme als Konzeptalbum, in dem außermusikalische Themen eine starke Rolle spielen. In der Psychologie kann das Verändern der eigene Perspektive die eigene Weiterentwicklung und den inneren Reifeprozess anstoßen. Das Spiegeln und Reflektieren von Emotionen oder Situationen sind das Fundament von menschlichen Beziehungen (Kind – Eltern). Andererseits: Verzerrte Darstellungen von wissenschaftlich fundierterer Fakten, wie z.B. der menschengemachte Klimawandel oder das durch den Menschen verursachte Artensterben, sind unter dem Begriff “Fakenews” ein bitterer Standard der freien Meinungsäußerung geworden. Auf die beschriebenen Inhalte möchte ich im Rahmen meiner Möglichkeiten (Booklet CD, Internet Auftritt, Moderation zu Konzerten) das Publikum und Presse, Rundfunk aufmerksam machen." (Johannes Moritz)
"Mit dem Bandnamen Anamorphosis verweist Johannes Moritz auf die seinen Kompositionen zugrunde liegenden Spiegelungen und Perspektivwechsel, wie sie besonders in der Malerei zum Stilmittel geworden sind. Vollkommen ungeschwätzig ist diese dichte und sinnliche Musik zwischen Disziplin und Spontaneität angelegt. Sie überträgt ein Prinzip optischer Blickwandlungen in klug konstruierte, weit ausholende Sounds und Klangfortschreibungen, die mit immer neuen Wendungen verblüffen und faszinieren. Hier meldet sich mit Nachdruck, Spielfreude und großem Gestaltungswillen eine neue Musikergeneration mit überzeugenden Statements.“
Ullrich Steinmetzger - Leipziger Volkszeitung 22.05.2022